NEWS • Wer zur toxischen Seite des Gaming-Hobbys gehört (und das sind leider nicht wenige Spieler), der hat gerade ordentlich zu lachen – über Ubisoft. Haha: "Star Wars: Outlaws" hatte keinen guten Start. Hahaha: Das woke "Assassin's Creed Shadows" ist auf Februar 2025 verschoben worden!" Hahahaha: "Skull & Bones" hatte nach viel zu vielen Jahren in der Entwicklungs-Hölle einen mehr als bescheidenen Stapellauf!
Und jetzt auch noch Hahahahaha: Ubisoft stellt den den Betrieb seiner erst im Mai dieses Jahres gestarteten Online- und Free2Play-Ballerbude "XDefiant" wieder ein. Der vor allem bei Ubisoft San Franciso entstandene Shooter hatte zwar einen manierlichen Start – hat es dann aber nicht geschafft, genug Spieler an sich zu binden. Kurzum: die Community ist ziemlich tot – und das Spiel ab Juni 2025 mausetot. Dann werden nämlich die Server abgeschaltet. Wer sich bereits registriert hat, kann also bis dahin weiter zocken – aber neue Registrierungen sind nicht mehr möglich, außerdem wird der Spiele-Client selber schon jetzt nicht mehr zum Download angeboten.
Ganz ehrlich: Wir hassen x-beliebige Online-Schlachten fast genauso wie Free2Play-Geraffel – und "XDefiant" gehört in beide Kategorien. Warum Publisher wie Ubisoft immer noch Spiele in diesem ohnehin schon hart umkämpften Markt platzieren müssen, ist uns schleierhaft. Trotzdem verstehen wir nicht, was an der Einstellung eines Projekts, an dem jede Menge persönliche Schicksale, Arbeitsplätze, Gehälter und Existenzen hängen, lustig sein soll. Wer zu denjenigen gehört, die Ubisoft-Bashing erheiternd finden: Bitte erst nachdenken – und dann das blöde Grinsen einstellen. Danke. Durch die mit der Abwicklung des Shooters einhergehende Schließungen der Studio-Standorte in San Francisco bzw. Osaka und der Verkleinerung einer Niederlassung in Sydney verlieren nämlich rund 300 fleißige Entwickler ihren Job. Und das in einem hart unkämpften beruflichen Umfeld, in dem es alles andere als selbstverständlich ist, einen anständig bezahlten Arbeitsplatz zu finden. Oder überhaupt einen Job.
Man muss Ubisoft oder ihre Projekte nicht unbedingt mögen, um zu verstehen, was das bedeutet. Der französische Hersteller selber gerät damit immer stärker in Schieflage: Je weiter der ohnehin schon ca. 80 Prozent seines Werts eingebüßte Aktienkurs weiter purzelt, desto mehr Arbeitsplätze gehen verloren – auch in Deutschland, denn hierzulande ist der Publisher ebenfalls personell breit aufgestellt. Davon abgesehen: Hier geht es um das Schicksal eines traditionsreichen Herstellers, dem viele von uns zahllose Stunden voller Spielspaß verdanken – und ein Beben bei einem Riesen wie Ubisoft bedeutet auch ein Beben für die ganze Branche. Wenn Riesen fallen, dann reißen sie eine Menge um – Arbeitsplätze, angeschlossene Firmen, durch die ganze Branche gewachsene Strukturen usw. Die Schockwirkung wäre enorm und auch jeder, der sich privat für Spiele begeistert, würde sie unweigerlich mitbekommen. Ja, auch Du Grinsekater da drüben – GENAU DU! Also: NICHT LUSTIG!