THQ Nordic schließt "Alone in the Dark"-Studio

Der letzte macht das Licht aus: David Harbour als Edward Carnby im Remake von "Alone in the Dark". Auch sein Promi-Bonus macht das Grusel-Adventure nicht zum Hit.
Der letzte macht das Licht aus: David Harbour als Edward Carnby im Remake von "Alone in the Dark". Auch sein Promi-Bonus macht das Grusel-Adventure nicht zum Hit.

 

NEWS • Ursprünglich schien der österreichische Publisher THQ Nordic – ebenso wie die schwedische Konzern-Mutter Embracer – angetreten zu sein, um zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Spiele-Marken neues Leben einzuhauchen. Eine Strategie, die dem Firmen-Konglomerat bei Retro-Fans eine Menge Pluspunkte einbrachte, aber auch mit Skepsis betrachtet wurde. Immerhin schien man mehr daran interessiert zu sein, so viele Marken an sich zu reißen wie möglich – anstatt sie zu pflegen und tatsächlich in brauchbare Produkte zu verwandeln. Noch immer sind Embracer und THQ Nordic den vielen Fans ihrer Spiele-Marken den Beweis schuldig geblieben, dass sie richtig tolle Spiele entwickeln können – denn bisher kam vor allem oberes Mittelmaß aus Karlstad, Wien & Co.

 

Zugegeben: Das im schwedischen Skövde entstandene "Alone in the Dark"-Remake haben wir mit einem glatten "GUT" und 8,0 von zehn möglichen Punkten bewertet. Trotz offensichtlicher Schwächen. Darunter viele krampfige Kämpfe und jede Menge steif chargierende Charaktere, die aussehen, als hätte man ihnen zu viel Botox gespritzt. Darum hat längst nicht jedes Spiele-Magazin das Revival des Infogrames-Klassikers so gnädig bewertet wie wir. Und haben offenbar viele Kunden die Investition gescheut.

 

Die Folge: Das 2017 von Embracer übernommene Entwickler-Studio Pieces Interactive wird abgewickelt. Auf ihrer Website verabschieden sich die Schweden mit den Worten "2007 - 2024 – Thanks for playing with us". Bereits vor der Übernahme war das Team fleißig – mit Spielen wie "Puzzlegeddon", "Fret Nice", "Leviathan: Warships", "Robo Surf", "Kill to collect" und "Magicka 2". Kurzum: Auch für diesen Entwickler hat sich das "Aufkaufen lassen" als fatale Entscheidung erwiesen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Beschäftigten bald neue Jobs finden und andere Studios dem mutmaßlichen Katastrophen-Garanten Embracer bzw. THQ Nordic künftig fern bleiben. Falls die jemals wieder in der Lage sein sollten, andere Firmen aufzukaufen. Was wir ehrlich gesagt bezweifeln.