NEWS • Nach langem Warten hat Sony letzte Woche seinen PS4-Nachfolger der Öffentlichkeit präsentiert: Abgesehen von einem stattlichen Lineup aus Exklusiv-Titeln - darunter ein
neues "Ratchet & Clank", ein frisches "Spider-Man" und ein "Horizon: Zero Dawn"-Nachfolger - bekam die PS5 nun endlich ein Gesicht. Obwohl die futuristische, schwarz-weiße Chassis der
Next-Gen-Konsole polarisiert und auf Plattformen wie Twitter jede Menge hämische Memes angeregt hat (von ähnlich gestalteten Ventilatoren über Kaffeemaschinen bis hin zu Entenschnäbeln war alles
dabei), hat Sony mit der Vorlage des - zugegebenermaßen mutigen PS5-Designs - einen wichtigen Schritt getan.
Aber zwei ähnlich wichtige Schritte hat der Konzern weiterhin gescheut: Von immenser strategischer Bedeutung sind nämlich das Veröffentlichungsdatum des Systems und der Preis. Gerade letzterer
kann darüber entscheiden, ob sich die PS5 vom Fleck weg wie eine warme Creme-Schnitte (dieser Vergleich passt zum Design) verkauft oder ob die von der Corona-Krise gebeutelten Brieftaschen der
Konsumenten erstmal stecken bleiben. Zuletzt wurde immer wieder darüber berichtet, dass bisher weder Sony noch Microsoft den Preis ihrer Next-Gen-Systeme bekannt gegeben haben, weil man sich
einander regelrecht belauert. Keiner von beiden will der erste sein, um dann selber den Preis des Konkurrenten unterbieten zu können.
Trotzdem könnten beide Informationen jetzt durchgesickert sein - und das offenbar ohne Sony-seitige Zustimmung: Wieder mal war es ein unvorsichtiger Online-Händler, der die wichtigen Daten
mutmaßlich aus Versehen preisgegeben hat. Diesmal war es die französische Shop-Präsenz des Dienstleistungs-Giganten amazon, die vorschnell Daten zu Release-Datum und Preisgestaltung sichtbar
gemacht hat: Denen zufolge soll die PS5 am 20. November für 500 Euro erscheinen. Dabei handelt es sich allem Anschein nach um das PS5-Modell mit Bluray-Laufwerk. Bei der Sony-Präsentation letzte
Woche waren nämlich zwei Geräte-Versionen zu sehen: Die erwähnte Ausführung mit Lade-Luke für physische Medien - und ein etwas schmaleres Modell, bei der man offenbar auf derartigen Luxus
verzichtet und stattdessen nur auf Spiele-Downloads-setzt.
Sony selber hat die Daten auf der französischen Seite des Versand-Giganten bisher weder bestätigt noch dementiert - aber diversen Analysten zufolge erscheinen Preisgestaltung und
Veröffentlichungszeitfenster zumindest plausibel. Demnach würde die PS5 mit hundert Euro mehr zu Buche schlagen als ihr Vorgänger Ende 2013. Ob Microsoft nun auf Verdacht zum
Preiskampf-Gegenschlag ausholt, bleibt abzuwarten.