Wer sich im Angesicht von Stadia, Apple Arcade, xCloud & Co. Sorgen um das Videospiel-Hobby macht, ist in prominenter Gesellschaft: "Diablo"-Erfinder David Brevik äußert auf Twitter Bedenken
über die kommenden Streaming- und Abo-Angebote, denn seiner Meinung nach könnten die damit verknüpften Geschäftsmodelle unmittelbare Auswirkungen auf das Spieldesign haben - und zwar keine
besonders positiven. So vermutet Brevik zum Beispiel, dass Entwickler und Hersteller, die ihre Spiele auf Stadia oder Apple Arcade anbieten, nach gespielten Minuten bezahlt werden. Demnach würden
die Plattformen amazons "Kindle Unlimited"-Programm gleichen, bei dem User einen monatlichen Pauschal-Preis für alle im Angebot enthaltenen Bücher überweisen, während die Autoren oder Verleger
nach umgeblätterten Seiten entlohnt werden. Für Selfpublishing-Schriftsteller ohne Geld für viel Marketing ist dieses Modell meist ein schlechter Deal - sie verdienen dabei oft nur noch
homöopathische Beträge.
Nach Blevik könnte das zur Folge habe, dass Entwickler und Hersteller ihre Produkte künftig immer weiter künstlich in die Länge ziehen - mithilfe von Maßnahmen, die denen aus MMORPGs wie "World
of Warcraft" nicht unähnlich sind. Erzählungen und klassische Dramaturgie würden in der Streaming-Welt eine immer kleinere Rolle spielen. Glaubt man dem "Diablo"-Veteranen, könnte das einen noch
negativeren Impakt aufs Spieldesign haben als Free-to-play-typische Unarten wie Ingame-Käufe.
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