Vielleicht nicht das Ende einer Ära, aber zumindest das Ende einer traurigen Geschichte mit vereinzelten Höhepunkten hat Sony gerade angekündigt: Der Konzern hat sich dafür entschieden, die
Produktion seiner letzten Handheld-Konsole - der PlayStation Vita - endgültig einzustellen. Die Vita war der Nachfolger der sechs Jahre zuvor veröffentlichten PlayStation Portable oder "PSP" und
sollte es mit Nintendos Hosentaschen-Zock 3DS aufnehmen. Leider krankte die im Westen Anfang 2012 gestartete Pocket-Konsole von Anfang an unter mangelnder Software-Unterstützung, nicht mal
Hersteller Sony schien an den Erfolg des kleinen Systems zu glauben: Nach dem eindrucksvollen Start-Titel "Uncharted: Golden Abyss" kam der Spiele-Nachschub bereits ins Stocken. Viel zu spät
fertiggestellte Titel wie ein exklusives, überwiegend für den Multiplayer-Betrieb gedachtes "Killzone", das schwerelose Abenteuer "Gravity Rush" oder das knuffige Papercraft-Adventure "Tearaway"
konnten den rasanten Abstieg der Kleinst-Konsole nicht verhindern.
Erst während der letzten Jahre scharte die Vita eine treue Fan-Schar um sich, die das System vor allem für die zahlreichen Pocket-Umsetzungen von Indie-Titeln oder PlayStation-Klassikern
schätzte. Für den Download-Markt hatte das in seiner Luxusausführung mit Mobilfunk-Konnektivität bedachte System zwar Potenzial, allerdings verhinderte auch hier ein kritischer Denkfehler von
Sony-Seite den ganz großen Durchbruch: Anstatt wie der 3DS auf gängige Speicherkarten-Systeme zu setzen, entschied man sich bei Sony für eine eigene Medien-Lösung. Die ist leider bis heute
vollkommen überteuert: So kostet bereits eine 16-GB-Memory-Card über 45, das 64-GB-Modell sogar mehr als hundert Euro.
Passend zum Produktionsstopp des Geräts hat Sony im März damit aufgehört, PS-Plus-Abonnenten kostenlose Spiele für die Vita anzubieten. Bis heute sind von dem mobilen System weltweit nur knapp
über 16 Millionen Geräte verkauft worden. Zum Vergleich: Von der PSP hat man über 80 Millionen Einheiten abgesetzt, den überwältigende Großteil davon allerdings im Heimatland Japan. Nintendos 3DS
kommt auf knapp 75 Millionen Stück.