Wer ist eigentlich der härteste Konkurrent von Streaming-Gigant Netflix? Amazons "Prime Video"-Service eventuell? Oder schaut man vielleicht sorgenvoll in die Zukunft, weil die beiden Kino-Riesen
Disney und Warner noch dieses Jahr mit ihren eigenen Streaming-Angeboten online gehen wollen? Weit gefehlt: In einem Geschäftsbericht für 2018 weist Netflix keinen anderen Sender oder
konkurrierenden Streaming-Anbieter als Erzfeind aus, stattdessen gibt man ausgerechnet Epics Multiplayer-Hit "Fortnite" als den härtesten Widersacher an. Hintergrund ist die Kalkulation des
Anbieters, bei der nicht zwangsläufig artverwandte Plattformen verglichen werden. Stattdessen misst man sich an der durch den User vor dem Bildschirm verbrachten Zeit sowie an der Abonnenten-Zahl
verschiedener Mitbewerber - und das Medien-übergreifend. Ob der potenzielle Kunde dabei vor einem Videospiel oder einer TV-Serie klebt, interessiert herzlich wenig. Was interessiert, das sind
Zeit und Geld, die der User in die verschiedenen Angebote investiert.
Und hier ist "Fortnite" sowie Epics damit verknüpfter Online-Store ähnlich gut aufgestellt wie Netflix selber: Nicht nur, dass die Community des "Battle Royale"-Shooters extrem viel Zeit vor dem
Bildschirm verbringt, obendrein hat Epic auch noch mehr registrierte Kunden: Etwa 200 Millionen Gamer nutzen das Action-geladene Angebot des Herstellers - etwa 61 Millionen weniger als bei
Netflix. Über die Rentabilität der beiden Plattformen sagen diese Zahlen allerdings nur wenig aus: Netflix-Kunden überweisen dem Betreiber jeden Monat Abo-Gebühren, "Fortnite" dagegen gibt's
kostenlos. Trotzdem geht es bei den Rechnungen der jeweiligen Anbieter vor allem um Reichweite und das jeweilige User-Engagement. Und an dieser Stelle ist Epic derzeit unschlagbar. Tatsächlich
schickt sich der Online-Store des Herstellers gerade an, dem etablierten Platzhirsch Steam Konkurrenz zu machen.