Unbesiegbar werden in "Fallout 76": Spieler entdecken geheime Entwickler-Schatzkammer

Das nukleare Ödland aus Bethesdas "Fallout 76" birgt viele Gefahren. Jetzt haben findige Spieler einen Weg aufgetan, um die Bedrohungen zu entschärfen: Man rüstet sich, indem man die im Spiel versteckte Entwickler-Waffenkammer plündert.
Das nukleare Ödland aus Bethesdas "Fallout 76" birgt viele Gefahren. Jetzt haben findige Spieler einen Weg aufgetan, um die Bedrohungen zu entschärfen: Man rüstet sich, indem man die im Spiel versteckte Entwickler-Waffenkammer plündert.

 

Cheats und versteckte Räume sind in Spielen keine Seltenheit. Nur: Warum bauen Entwickler diese für fiese Mogelei prädestinierten Features überhaupt in ihr Spiel ein? Die Antwort ist simpel: Um ihr Spiel auch dann noch selber testen zu können, wenn sie es bereits von der verwendeten Entwicklungs-Umgebung entkoppelt haben. Und weil sie dafür Zugriff auf überlegene Fähigkeiten oder Level-Auswahl-Menüs brauchen, verstecken sie diese Extras mithilfe von versteckten Hintertürchen.

Auch "Skyrim" und "Fallout 4" hielten versteckte Räume voller machtvoller Ausrüstungsgegenstände bereit, mit deren Hilfe sich die Gefahren der Spielwelt erheblich entschärfen ließen. Als findige Gamer diese Räume aufstöberten, kümmerte das die Entwickler trotzdem kaum - immerhin handelt es sich in beiden Fällen um Singleplayer-Titel.

 

Im Falle seines Online-Survival-Abenteuers "Fallout 76" allerdings erklärt Bethesda das Auffinden des geheimen Entwicklerraums durch die Community jetzt kurzerhand zur Problemsache. Grund der Aufregung: Wenn immer mehr Gamer das Zimmerchen finden und Sachen daraus stibitzen, kann das die empfindliche Balance des Online-Rollenspiels erheblich beschädigen. Obendrein lässt sich der Raum nur mithilfe von Tricks betreten, die Bethesda als Cheating bewertet - und Cheater werden bekanntlich gnadenlos aus dem Spiel gejagt. Um einen möglichen Bann durch den Hersteller zu umgehen, sind jetzt viele Spieler dazu übergegangen, für das Ausräumen der Entwickler-Kammer Zweit- oder Wegwerf-Accounts anzulegen. Anschließend werden die derart erbeuteten Schätze an andere Charaktere übergeben, denn gegen die Empfänger der Gegenstände ist der Hersteller bisher noch nicht vorgegangen - nur die "Dealer" werden bestraft.

Nettes Randdetail: Neben Boxen voller Waffen, Munition, Rüstungsteilen und anderer Gegenstände findet sich im Entwicklerraum auch "Wooby" - der einzige menschliche KI-Charakter des Spiels. Besonders gesprächig ist der Knabe allerdings nicht: Er flüchtet und wehrt sich ein wenig, wenn man ihn attackiert, das war's dann auch schon. Vielleicht hat Bethesda den armen Kerl dort platziert, um einen Crashtest-Dummy für die Wirkung verschiedener Waffen und Angriffsoptionen zu haben.