Mit "Astro Bot Rescue Misson" legt Sonys Japan-Studio die Messlatte für künftige PlayStation-VR-Veröffentlichungen ein ganzes Stück höher: Die bereits aus dem Multiplayer-tauglichen "The Playroom" bekannten Mini-Roboter spielen hier die Hauptrolle – und einmal mehr sieht der Spieler in der virtuellen Welt ein Ebenbild des Dual-Shock-Controllers vor sich, in dem sich die Kerlchen verstauen lassen.
Weil die blechköpfigen Artgenossen des Astro-Bots wurden von einem fiesen Alien kreuz und quer über den virtuellen Kosmos verstreut wurden, besucht man jetzt einen schrägen Cartoon-Planeten nach dem anderen, um die Roboter-Rasselbande wieder zu komplettieren. Ein Konzept, für das sich Sonys Japan-Studio von Nintendos -Klempner-Abenteuern inspirieren lässt: Anstelle von Sternen werden kleine KI-Kobolde gesammelt – und zum jeweiligen Boss-Kampf wird man nur vorgelassen, wenn sich genug Robis im digitalen Controller-Abbild tummeln.
Inzwischen wird man aus der Ego-Perspektive automatisch durch die knuffigen Hüpfspiel-Welten geschubst und fungiert das Controller-Abbild als Interface zwischen dem Spieler sowie seinen kleinen Roboter-Mündeln. Findet man einen der herzigen Blech-Heinis, wird das Kerlchen in ein Fach unter dem Touchpad gesaugt – darüber hinaus dient das virtuelle Gamepad zum Auslösen von Spezialfähigkeiten. Darunter zum Beispiel ein Greifhaken, mit dem man Elemente aus der Level-Architektur löst oder Sprungseile für den kleinen Roboter-Begleiter spannt.
Ansonsten steuert sich die Rettungsmission wie ein herkömmliches Hüpfspiel: Während man selber im Mittelpunkt von Level-Aufbauten wie einer bunt beleuchteten Höhle oder einer futuristischen
Baustelle steht, lässt man den "Astro Bot" über Hindernisse hopsen und auf schmalen Simsen balancieren - im Zweifelsfall darf der sympathischen Robi per Doppel-Hopser für einige Momente schweben.
Dabei spielt die Hupferei clever mit dem VR-Element: So muss sich der Spieler regelmäßig drehen oder den Kopf wenden, um den Helden, seine Route und die zu befreienden Roboter jederzeit im Blick
zu behalten. Manchmal muss man sogar um eine Ecke und Hindernisse herum linsen, durch Kopfbewegungen feindlichem Raketenbeschuss ausweichen oder Schildern "Kopfnüsse" verpassen, um zum Beispiel
einen Kran in Gang zu bringen, der daraufhin eine Stahlträger-Brücke für unseren Astro-Bot bildet. Vorteil dieser Spielweise: Sie gibt dem Spieler das Gefühl, sich selber im Jump'n'Run-Kosmos der
Roboter zu befinden und unmittelbar in die Geschehnisse eingreifen zu können anstatt durch ein Bildschirm-Medium von der Action getrennt zu sein.
Das klingt allerdings alles komplizierter als es ist: Abstände und Perspektive sind nämlich jederzeit gut abschätzbar, die "Astro Bot"-Levels wurden von Anfang bis Ende clever durchdacht. Hinzu
gesellen sich eine gesunde Portion Charme und jede Menge aberwitzige Einfälle, die Sonys "Astro Bot Rescue Mission" zum bisher stärksten VR-Jump'n'Run überhaupt und einem der besten
Exklusiv-Titel für PlayStation VR machen. Dass der Titel dabei selbstbewusst jede Menge spielerische und grafische "Mario"-Themen zitiert, steht ihm ausgesprochen gut zum Brillen-Gesicht – denn
für das Medium "VR" ist die "Astro Bot Rescue Mission" tatsächlich das, was einem Referenz-Titel wie "Mario" am nächsten kommt. Und das will was heißen.
Note: 9.5 (SEHR GUT)
WERTUNGEN: 1.0, 1.5, 2.0 = ungenügend • 2.5, 3.0, 3.5 = mangelhaft • 4.0, 4.5, 5.0 = ausreichend • 5.5, 6.0, 6.5 = befriedigend • 7.0, 7.5, 8.0 = gut • 8.5, 9.0, 9.5 = sehr gut • 10 = bahnbrechend