Vor gerade mal vier Jahren galt "Wildstar" aus den kalifornischen Carbine Studios als große Hoffnung für das schon damals zunehmend stagnierende Spiele-Genre der
"Massive-Multiplayer-Online-Rollenspiele". Bereits zu diesem Zeitpunkt mussten immer mehr Hersteller und Studios ihre eigenen MMORPG-Vertreter vom Premium- und Abo-Geschäftsmodell auf das weniger
beliebte "Free to play"-Konzept umstellen, um genügend Spieler gewinnen zu können. Schuld waren die massiven Bestrebungen vieler Games-Unternehmen, mit dem bis heute dominierenden Genre-Primus
"World of Warcraft" gleichziehen zu können. Wieder andere sahen sich dazu gezwungen, den Geschäftsbetrieb gleich komplett einzustellen, weil sich der MMO-Markt für derart viele Titel als zu klein
erwiesen hatte.
Das vom südkoreanischen MMO-Imperium NCSOFT finanzierte und vertriebene "Wildstar" sollte den Markt mit charmanter Comic-Optik und einem theoretisch auch für Videospiel-Konsolen geeigneten
Action-Kampfsystem aufrollen. Nur ein Jahr später wurde der Titel wegen mangelnden Erfolgs jedoch stark überarbeitet und dabei ebenfalls in ein "Free to Play"-Spiel verwandelt. Ein ursprünglich
für 2016 geplanter China-Release wurde gestoppt, außerdem gab es im selben Jahr erste Entlassungen.
Die Schließung der Carbine-Studios zum 6. September dieses Jahres führt auch zur unweigerlichen Abwicklung von "Wildstar". Spieler, die seit dem 1. Juli 2018 Geld für Ingame-Käufe ausgegeben
haben, sollen bis zur Abschaltung des Zahlungssystems eine Rückerstattung über die entsprechenden Summen erhalten. Weiterhin bemühe man sich darum, so viele Carbine-Mitarbeiter wie möglich bei
anderen Entwickler-Teams von NCSOFT zu beschäftigen - wie zum Beispiel beim in Washington residierenden "Guild Wars"-Macher ArenaNet.