Griechische Meuchler, Spielzeug-Raumschiffe und viel Tom Clancy: Ubisoft auf der E3


 

Während der ersten Stunde hatte Ubisofts E3-Auftritt für 2018 eher den Charme eines Update-Showreels, das vom Sensations-Faktor des Vorjahres zehrte: Neue Szenen aus dem spektakulären Weltraum-Abenteuer "Beyond Good and Evil 2" zeigten einen Bösewichts-Auftritt von Vorgänger-Heldin Jade, außerdem attestierten die Entwickler dem Titel einmal mehr eine zumindest dezente Multiplayer-Schlagseite. Danach ging es für das auf 2019 verschobene Piraten- und MMO-Geböllere aus "Skull & Bones" in die Aktualisierungs-Runde, dicht gefolgt von einem leider wenig aussagekräftigen Auftritt Elijah Woods. Der "Herr der Ringe"-Star präsentierte das offenbar vor allem für VR-Plattformen entwickelte "Transference" aus seiner neuen Firma "Spectrevision". Doch ein kurzer Trailer zeigte vor allem Schauspieler und Stimmungsmache, ein echtes Gameplay-Konzept blieb man dem Publikum schuldig - insgesamt wenig mehr Infos als auf der E3 2017 also.

Ein im Schulterschluss mit Nintendo entwickeltes "Donkey Kong Adventure" schließlich entpuppte sich als Add-On für das Switch-exklusive "Mario & Rabbids: Kingdom Battle" und soll am 26. Juni zum Download bereitstehen. Auch Nintendos Star-Entwickler Shigeru Miyamoto sprang wieder kurz zu Yves Guillemot auf die Bühne - diesmal allerdings, um von dem Ubisoft-Chef ein Präsent entgegenzunehmen: Ein "Star Fox"-Modell aus dem bereits 2017 gezeigten "Starlink: Battle for Atlas", denn der plüschige Nintendo-Held hat einen Gastauftritt in dem Action-Titel. Der setzt wie Activisions "Skylanders" oder Disney geflopte "Infinity"-Spiele auf eine Kombination aus Spiel und Spielzeug: in diesem Fall kleine Weltraum-Vehikel, die man auf dem Controller montiert und durch Aufsätze ergänzt. Überraschend: "Starlink" soll keine geradlinige Level-Struktur wie die "Skylanders" haben, sondern eher eine frei bereisbare Galaxis im Stil von "No Man's Sky" mitbringen.

Weiterhin im Programm des französischen Herstellers: Fans von Ubisofts Mittelalter-Keilerei "For Honor" dürfen bald im asiatisch geprägten Add-On "Marching Fire" blank ziehen, inzwischen drücken Motocross-Fans bei "Trials Rising" aufs Gas. Den größten Auftritt hatten aber die Mehrspieler-Ballermänner aus "The Division 2": Für den Nachfolger zum MMO-lastigen Deckungs-Shooter hat man das Szenario vom Seuchen-geplagten New York nach Washington, D.C. verlegt. Die Vereinigten Staaten liegen trotz der Spieler-seitigen Bemühungen im ersten Teil in Scherben, inzwischen balgen sich von Überlebenden gegründete Kommunen und Banden um die letzten Ressourcen.

Für das Ende des Messe-Auftritts reserviert hatte man die ausführliche Präsentation von "Assassin's Creed Odyssey", bei dem ein junger Grieche in den Krieg zwischen Sparta und Athen gerät, bevor er zum antiken Profi-Meuchler wird. Ubisoft zufolge soll die Geschichte des Open-World-Abenteuers deutlich weniger geradlinig verlaufen als bei der Serie üblich, außerdem spielen die aus "Black Flag" bekannten Seeschlachten wieder eine wichtigere Rolle. Ein echtes Novum für die Marke ist die Möglichkeit, dass sich der Spieler entweder in der Rolle des Spartaners Alexios oder als die Kriegerin Kassandra in die Schlacht ums alte Griechenland stürzen darf. Bisher waren alle Serien-Teile auf einen - meist männlichen - Helden festgeschrieben. Der Trip ins Land der Philosophen soll bereits am 5. Oktober die Segel setzen und bei PS4, Xbox One sowie PC an Land gehen.