Bethesda setzt für E3 auf Multiplayer und Survival


 

"Quake Champions", ein Koop-"Wolfenstein", ein VR-"Wolfenstein", die Konsolen-Version von "Fallout Shelter", neue Spielmodi für "Prey" und das auf Community-Miteinander gebürstete Mobile-Rollenspiel "The Elder Scrolls Blades": Wer damit gerechnet hat, dass Singleplayer-Experte Bethesda auch auf der diesjährigen E3 wieder großes Erzähl-Kino für Solisten vorstellen würden, der wurde enttäuscht. Zwar hat man mit "Doom Eternal", "Elder Scrolls 6" und dem Weltraum-Rollenspiel "Starfield" auch vielversprechenden Singleplayer-Stoff angeboten, aber mehr als kurze Teaser-Trailer gab's zu diesen Titel nicht zu sehen. Ganz so, als wolle der Hersteller seine auf Einzelspieler-Inhalte hin erzogene Community versöhnlich stimmen, um sie später mit "Fallout 76" ungestraft ernüchtern zu können. Denn das Abenteuer im postapokalyptischen "Wasteland" bietet zwar eine höhere visuelle Detailstufe und ein viermal so großes Spiel-Terrain wie das phänomenal erfolgreiche "Fallout 4" - aber statt echter RPG-Kost sind gemeinschaftliches Rum-Stromern nach MMO-Art und Basen-Bau mit Survival-Note angesagt. Das sieht zwar toll aus und wird vielleicht den mit "Ark: Survival Evolved" herangezogenen Videospiel-Nachwuchs abholen, aber die RPG-Gelüste der langjährigen Fans wird es kaum befriedigen.

Immerhin dürfen sich Egomanen mit Online-Phobie über einen halbwegs zeitnahen Release der Open-World-Ballerei "Rage 2" freuen: Der knallbunte und stark auf Vehikel-Kämpfe ausgelegte Ego-Shooter wird wohl Anfang 2019 das Feuer eröffnen, während ein neues "Doom", "Elder Scrolls" und "Starfield" wohl kaum vor 2020 ausrücken dürften.