Virtuelles Mäuse-Märchen für PlayStation VR: In "Moss" kämpft sich eine ungewöhnliche Heldin durch einen interaktiven Abenteuer-Roman – und wir sind dank Headset mitten
drin.
Interaktiver Lesespaß in VR: Polyarcs "Moss" greift die Ideen von bekannten Roman- oder Spiele-Serien wie "Tintenherz" beziehungsweise "Myst" auf, um den Spieler in eine Märchenwelt jenseits der
Buchseiten zu katapultieren. Die werden unter anderem von der herzigen Maus Quill bewohnt, die der Spieler mit Pad- und Hand-Kommandos durch allerlei Gefahren lotst.
Dabei changiert Quills Streifzug durch das von anthropomorphen Tieren bevölkerte Königreich "Moss" zwischen virtueller Puppenstube, Knobel-Exkurs und spielbarer Märchenstunde. Der Spieler selber schlüpft dabei in die Rolle eines "Lesers": Während er durch die Seiten eines dicken Wälzers mit Quills Geschichte blättert, verschmilzt er allmählich selber mit der Handlung - und schwebt als eine Art stiller Beobachter durch wundervoll modellierte Miniatur-Welten, während sich Quill mit Mause-Muskelschmalz und Grips durch Sümpfe, Wälder oder unterirdische Rätsel-Katakomben arbeitet. Die ungewöhnliche Steuerung des Abenteuers unterscheidet dabei penibel zwischen solchen Aktionen, die Quill vornimmt und jenen, die nur der Leser ausführen kann.
Die beiden Analog-Sticks und das rechte Vierer-Button-Feld gehören dabei der kleinen Nagerin: Sie helfen ihr dabei, ihren Weg zu finden, über schmale Simse zu balancieren, über Abgründe zu
springen und sich mit wirbelnder Miniatur-Klingen durch klackende, knirschende Käferhorden zu kämpfen. Der Spieler oder "Leser" dagegen greift "händisch" ein: Indem er die Position des
Dual-Shock-Controllers und seiner leuchtenden Sensor-Bar verändert, steuert er eine leuchtende Sphäre durch Quills Welt, mit der er Blöcke verschiebt, Angreifer lähmt oder die Lebensenergie
seines pelzigen Schützlings aufmöbelt.
Ein ungewöhnliches Kontroll-Schema, der geschickte Einsatz von verschiedenen Perspektiven und vor allem die herzig animierte Maus sind es, die Polyarcs Adventure geradewegs in den VR-Olymp
katapultieren: Sich in der kuscheligen Fantasy-Welt der Tiere umzuschauen und dabei als Teil einer zauberhaften, vor Leben pulsierenden Fabel zu fühlen - das wäre auf dem Bildschirm nie in dieser
Intensität möglich gewesen. Obendrein stärkt man dabei auf kluge Weise die Bindung zur kleinen Heldin: Wird Quill verletzt oder stürzt sie in eine Kluft, bricht es einem schier das Herz.
NOTE: sehr gut