Die wenigsten Gamer dürften Microsofts Bewegungs-Kamera "Kinect" besonders lieb gewonnen haben, ist das teure Zubehör doch maßgeblich verantwortlich für die aktuellen Schwierigkeiten der Marke
Xbox: Anfang 2012 erschien das zunächst als "Project Natal" beworbene Zubehör, um eine allein durch den Körper des Users kontrollierte Bewegungssteuerung zu ermöglichen. Doch technische
Schwierigkeiten und mangelnde Software-Unterstützung sorgten dafür, dass sich das von Anfang an umstrittene Konzept nicht durchsetzen konnte. Trotzdem veröffentlichte Microsoft den Nachfolger
Xbox One Ende 2013 im Kombi-Paket mit einer neuen und dezent verbesserten Kinect-Kamera - eine Entscheidung, die das Konsolen-System hundert Euro teurer machte als Sonys performantere PS4. Nach
der überwiegend schlechten Kunden-Resonanz und sinkenden Verkaufszahlen entschied sich der Hersteller schließlich, Kinect aus dem Paket zu entfernen und die Hardware günstiger anzubieten -
lediglich auf dem Sektor von PC- und Homebrew-Entwicklung erfreute sich das Gerät weiterhin reger Beliebtheit. Das Nachfolge-Modell "Xbox One S" sowie die für November angekündigte "Xbox One X"
werden ohne Anschlussmöglichkeiten für die Kamera ausgeliefert.
Jetzt zieht der Konzern endgültig den Kinect-Stecker: Laut Zubehör-Erfinder Alex Kipman und Xbox-Zubehör-Chef Matthew Lapsen wird die Herstellung der Kamera eingestellt, künftig kommen keine
Kinect-Geräte mehr in den Handel. Allerdings sollen Elemente der Kinect-Technologie künftig in Microsofts AR-Brille "HoloLens" Einsatz finden, außerdem wird Kinect für Xbox zumindest vorerst noch
Software-seitig unterstützt - das heißt, die Gesten- und Sprach-seitige Ansteuerung von System sowie Kinect-unterstützten Spielen ist weiterhin möglich.