Trotz zumindest in Deutschland überwiegend guter Kritiken ist Biowares jüngstes Rollenspiel "Mass Effect Andromeda" bei den Käufern bisher nur auf wenig Gegenliebe gestoßen: Gerade mal 4,9 von
zehn Punkten ist das Weltraum-Abenteuer fast 3.000 Usern von Metacritic.com wert, während der ersten Woche ist "Andromeda" nur mit Mühe und Not über die 3er-Marke gekommen. Auch
Verkaufszahlen-seitig konnten die Nachfolger von Commander Shepard bisher nicht überzeugen: Alle Versionen zusammengenommen, kommt das SciFi-Epos bisher nur auf etwa zwei Millionen weltweit
verkaufte Einheiten. Zum Vergleich: Die beiden Vorgänger "Mass Effect 3" beziehungsweise "Mass Effect 2" haben die Messlatte mit rund acht und sieben Millionen Stück vergleichsweise hoch
angelegt.
Jetzt hat Hersteller und Studio-Inhaber Electronic Arts Konsequenzen gezogen: So berichtet das bekannten Fachmagazin Kotaku auf Basis von Insider-Quellen, Bioware und EA hätten sich dazu
entschlossen, die Marke "Mass Effect" vorerst auf Eis zu legen. Tatsächlich wurden bereits mehrere Mitarbeiter des für "Andromeda" zuständigen Teams "Bioware Montreal" zum in derselben Stadt
ansässigen Studio "EA Motive" verlegt, um dort bei der Fertigstellung von "Star Wars: Battlefront 2" zu helfen. Der Rest der Montreal-Mannschaft ist angeblich damit beschäftigt, bei anderen
Projekten des Herstellers auszuhelfen, darunter wohl auch die vor einigen Wochen angekündigte Marke mit dem internen Code-Namen "Dylan".
Dass sich Electronic Arts für immer von der Marke "Mass Effect" verabschiedet, scheint angesichts deren früherer Erfolge aber unwahrscheinlich - vermutlich will man Team und Spiel nur eine
kreative Pause verordnen. Ob es vor diesem Hintergrund allerdings Zusatz-Inhalte spendiert bekommt, erscheint zweifelhaft.