Preise und Skandale: Der 9. Deutsche Computerspielreis


 

Auf einer Gala in Berlin wurden die Gewinner des neunten Deutschen Computerspielpreises ausgezeichnet: Die Trophäe für das beste deutsches Spiels des Jahres wurde das Kreativ- und Abenteuerspiel "Portal Knights" aus der Frankfurter Spiele-Schmiede Keen Games ausgezeichnet, bei der eine Truppe aus LEGO-ähnlichen Figuren durch ein magisches Portal reist und "Minecraft"-artige Bauten aus dem Boden stampft. Für diese Leistung konnte Keen 110.000 Euro aus einem insgesamt 550.000 Euro schweren Preisgeld-Topf einstreichen - die größte Gesamtsumme in der Geschichte dieser Auszeichnung.

Ebenfalls aus Hessen stammte "She Remembered Caterpillars" von Jumpsuit Entertainment (bestes Kinderspiel), für die beste Inszenierung wurde der urzeitliche VR-Trip "Robinson: The Journey" von Crytek belohnt. Neben Auszeichnungen für Nachwuchskonzepte, die an die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin sowie die TH Köln gingen, gab es auch einen Preis für das "beste internationale Spiel", über den sich "Zelda"-Elf Link für seinen Auftritt in "Breath of the Wild" freuen durfte. Zur "besten internationalen neuen Spielwelt" wurde das prachtvolle Szenario von "Uncharted 4: A Thief's End" gekürt - allerdings gab es für diesen Preis kein Geld.

Während der Verleihung kam es allerdings auch zu einem kleinen Eklat: Eigentlich sollte das Entwickler-Team Mimimi Productions für sein Strategie-Spiel "Shadow Tactics: Blades of the Shogun" den mit 40.000 Euro dotierten Preis für das "bestes Game-Design" erhalten, doch Lead-Designer Dominik Abé lehnte die Trophäe überraschend ab. Warum, das wollte die Mannschaft aus München nicht verraten - allerdings ging die Reaktion wohl auf Unregelmäßigkeiten bei der Stimmen-Auszählung in einigen Kategorien zurück.

Insgesamt vergab die 50-köpfige Jury mit Vertretern aus Games-Branche, Politik und Entertainment-Business 13 Preise an eine Menge aus 453 Antrag-Stellern.