PS4, PS Vita, PC
von Tom Happ
für einen Spieler
für Profis
im Handel
ca. 20 Euro
Durch Benutzung der amazon-Kauflinks unterstützt Du unser Web- bzw. Magazin-Projekt und machst elektrospieler ein Stückchen unabhängiger. Danke.
Die frei über das Open-World-artig angelegte Terrain verteilten Bross-Brocken sind der spielerische und visuelle Höhepunkt des Abenteuers. LINKS: Die aufrüstbare Universalwaffe wird
unabhängig von der Lauf-Bewegung des Helden ausgerichtet.
Mit der „Metroid“-Reihe um die galaktische Kopfgeldjägerin Samus Aran hat Nintendo vor fast 30 Jahren nicht nur eine erfolgreiche Spiele-Serie, sondern gleich ein ganzes Sub-Genre begründet: „Metroidvania“ bezeichnet seitdem horizontal begehbare Action-Titel und Jump’n’Runs, in denen der Spieler mit Hilfe neuer Gegenstände zuvor unzugängliche Level-Regionen doch noch betreten darf. Zur Ära 8Bit und 16Bit dominierte das Erbe von Samus Aran für Jahre die horizontalen Abenteuer – dann wurde die Spiele-Logik irgendwann in die dritte Dimension übertragen. Erst mit dem Siegeszug unabhängiger Independent-Entwickler vor einigen Jahren ist das ursprüngliche Konzept wieder voll intakt: „Metroidvania“-Spiele sind so in wie nie.
Doch kaum ein Genre-Vertreter imitiert das ursprüngliche Original dabei so authentisch, liebevoll und auch dreist wie „Axiom Verge“: Die liebevoll gepixelten Grafiken von Indie-Koriphäe Tom Happ
bilden den Stil des ersten „Metroid“ von 1986 ebenso gekonnt wie kunstvoll nach – gerade Animation und Bewaffnung von Held Trace orientieren sich überdeutlich an Nintendos Weltraum-Amazone.
Als Trace bei einem gewagten Experiment das Zeitliche segnet und der schlacksige Wissenschaftler in einer futuristisch-alptraumhaften Landschaft wieder zu sich kommt, muss er sich in einem
gigantischen Gewölbe-Labyrinth zurechtfinden. Seine Waffe fungiert dabei gleichzeitig als Rätsel-Instrument und Türöffner: Der anfänglich schlichte Phaser wird nach und nach um neue Ausbaustufen
erweitert, bis er schließlich zur zielsuchenden Multifunktions-Monstrosität mit Bergbau-Laser und Radar wird, mit der sich Trace quer durch die Level-Architektur fräst. Und zuvor unsichtbare
Sprung-Plattformen benutzbar macht.
Teuflische Rätsel, gigantischer Spielumfang, meditativ-klangvoller Synthie-Sound und nicht zuletzt die riesenhaften Boss-Gegner machen „Axiom Verge“ zu raffiniertem Retro-Kunstwerk und
Klassiker-Hommage. Es ruft uns aber auch ins Gedächtnis, wie unangenehm ansttrengend und ermüdend frühe „Metroidvania“-Titel manchmal waren.
8.5
sehr gut
Grafik: gut
Sound: gut
Steuerung: gut
Spielspaß: gut